Trennlinien und Erträge Deutschland

Der Übergang zu nachhaltigem Wirtschaften erfordert Führungsmut.

 

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Noch nie war das Thema Nachhaltigkeit so präsent in der deutschen Öffentlichkeit wie heute. Im vergangenen Jahr haben die Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen und die Covid-19-Pandemie das Thema Nachhaltigkeit bei der Bundestagswahl in den Mittelpunkt gerückt. Jetzt, da eine neue Regierungskoalition mit Beteiligung der Grünen Realität ist, werden die Rufe nach aufeinander abgestimmten Maßnahmen zur Nachhaltigkeit immer lauter.

Die Aufmerksamkeit richtet sich auf die Rolle, die die Privatwirtschaft bei der Bewältigung der drängendsten Herausforderungen der Welt spielen kann. Fast alle Führungskräfte, mit denen wir sprachen, wollen zum Aufbau einer besseren Welt beitragen. Doch während sie sich verpflichten, ihre Betriebe umweltfreundlicher zu gestalten, die Geschlechterparität an der Spitze zu verbessern oder wirtschaftliche Ungleichheit zu beseitigen, wissen viele nicht genau, wie sie ihren guten Willen in konkrete Maßnahmen umsetzen sollen. Über Nachhaltigkeit zu reden und zu wissen, wie größere Nachhaltigkeit erreicht werden kann, sind zwei Paar Stiefel.

Vor diesem Hintergrund befragte Russell Reynolds Associates Unternehmen, wie es um die Verankerung der Nachhaltigkeit heute bestellt sei. Durch die Befragung von drei verschiedenen Gruppen – Vorständen, Nachwuchsführungskräften und Mitarbeitern - konnten wir herausfinden, was ein Querschnitt von Belegschaften weltweit über den Reifegrad der Nachhaltigkeitsstrategie ihrer Unternehmen denkt und über die Fähigkeit ihrer Führungskräfte, die Nachhaltigkeitsagenda voranzutreiben.

In Deutschland kristallisierten sich drei Hauptthemen heraus:

  01. Makro, Mikro und das eigene „Ich“

Deutsche Arbeitnehmer und Vorstände sind sich einig, dass der Klimawandel und die Umweltverschmutzung die größten Bedrohungen für die Gesellschaft darstellen, während die globale Pandemie und der Fachkräftemangel die wichtigsten ihren Arbeitsplatz betreffenden Themen sind. Eine so starke Übereinstimmung ist ein wertvolles Kapital. Wenn Führungskräfte ihre Nachhaltigkeitsprioritäten festlegen, können sie sich deshalb sicher sein, dass sie die Themen angehen, die ihren Mitarbeitern am wichtigsten sind.

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  02. Markenmanagement contra Wertschöpfung

Trotz des weltweiten Rufs, in Sachen Umweltpolitik führend zu sein, zeigt unsere Untersuchung, dass Deutschland bei der Einbettung der Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie anderen Ländern hinterher hinkt. Dennoch sagen 46 % der Vorstände, dass Nachhaltigkeitsmaßnahmen ihres Unternehmens primär durch Markenmanagement motiviert sind. Nur 15 % der Vorstände sagen dass zusätzliche Wertschöpfung die treibende Kraft ihre Nachhaltigkeitsstrategie sei. 

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  03. Nachwuchsführungskräfte als Avantgarde

Während der Rest der Welt ein Reservoir an zukünftigen Führungskräften aufbaut, die über umfangreiche Erfahrungen im Management von Nachhaltigkeitsstrategien verfügen, haben deutsche Unternehmen ein potenzielles Nachwuchsproblem. Nur 26 % der deutschen Nachwuchsführungskräfte hatten in den letzten zwei Jahren drei oder mehr Aufgaben mit Nachhaltigkeitsbezug gegenüber 40 % ihrer weltweiten Mitbewerber. Führungskräfte können ihre Nachwuchsführungskräfte bei der Entwicklung ihrer Nachhaltigkeitskompetenz bedeutend stärker unterstützen.

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Es besteht kein Zweifel, dass der Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft eine der größten - und schwierigsten - Veränderungen sein wird, die Unternehmen im nächsten Jahrzehnt und darüber hinaus vornehmen müssen. Führungskräfte müssen erhebliche Komplexität und viel Bürokratie überwinden, um die erforderlichen Veränderungen voranzutreiben, die nicht nur die Art und Weise der Geschäftstätigkeit, sondern gar das Geschäftsmodell an sich verändern könnten.

Doch diejenigen, die die Hindernisse überwinden, werden erhebliche Gewinne finanzieller und nicht-finanzieller Art realisieren. Das Geschäftsmodell Nachhaltigkeit ist heute unwiderlegbar. Die mutigen Führungskräfte, die bereit sind, ihre Strategien, Geschäftsmodelle und Führungskulturen zu überdenken, um dauerhafte Werte für die Menschen, den Planeten und die Unternehmensgewinne zu schaffen, werden von Mitarbeitern, Kunden und Investoren belohnt werden.

Diese Studie soll ermutigen Nachhaltigkeit noch konsequenter in der Strategie zu verankern.

Max von der Planitz 
Berater, Russell Reynolds Associates


Über die Studie

Der wirtschaftliche Nutzen der Nachhaltigkeit ist unbestreitbar. Führungskräfte, die die Gräben überbrücken, die unsere globale Gesellschaft bedrohen, werden erhebliche sog. Dreifach-Dividenden (in den Bereichen Unternehmensgewinne, Menschen, unser Planet) erzielen.

In einer groß angelegten globalen Umfrage unter Vorständen, Nachwuchsführungskräften und Mitarbeitern haben wir herausgefunden, wie Führungskräfte diese Chance nutzen können. Dabei haben wir drei zentrale Fragen gestellt:

  • Welches sind die ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Probleme, die Führungskräfte lösen sollten?
  • Wie sehr sind Führungskräfte bereit, die Nachhaltigkeitsagenda voranzutreiben?
  • Welche Maßnahmen sollten Führungskräfte ergreifen, um dauerhafte Werte für die Menschen, den Planeten und die Unternehmensgewinne zu schaffen?

In der Studie wurden vom 16. April bis 12. Mai 2021 9.500 Mitarbeiter und Nachwuchsführungskräfte in elf Wachstumsmärkten und reifen Märkten befragt.

In Deutschland wurden für die Studie 658 Mitarbeiter und Nachwuchsführungskräften sowie 89 Vorstände befragt.

 

 

 

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